Wir kompensieren Ihren Kompass in Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern.
Bei der Kompass-Regulierung handelt es sich um die Methode zur Analyse und Kompensation ablenkender, magnetischer Kräfte auf den Magnetkompasses eines Schiffes.
Wie oft muss der Kompass kompensiert werden?
Magnetkompasse sollten angepasst werden:
Wie der Magnetismus in der Erde entsteht und wie genau er sich zusammensetzt, ist ein komplexes Thema, das bist heute nicht abschließend geklärt ist. Aus Sicht eines Nautikers ist es hinreichend anzunehmen, dass im Erdinneren ein riesiger Stabmagnet steckt, dessen Lage annähernd der Erdachse entspricht. Der magnetische Südpol dieses Stabmagneten liegt nahe des geographischen Nordpols und der magnetische Nordpol in der Nähe des geographischen Südpols. Zwischen den magnetischen Polen, verlaufen die magnetischen Feldlinien.
Der Winkel zwischen magnetisch Nord (Südpol des Erd-Stabmagneten) und geographisch Nord bezeichnet man als Missweisung bzw. Deklination (engl. Variation).
Ein Magnetkompass richtet sich nach den magnetischen Erdfeldlinien aus, wenn er keine weitere magnetische Ablenkung erfährt.
Die Missweisung kann der Seekarte entnommen werden, sie ist dort für ein bestimmtes Jahr angegeben. Da das Erdmagnetfeld nicht konstant ist, sondern sich immer in Bewegung befindet, muss eine Jährliche Änderung des Feldes und damit eine veränderte Missweisung berücksichtigt werden.
Mitte des vorletzten Jahrhunderts begann man Schiffe aus Stahl zu bauen und erst dadurch traten Effekte auf, die den Magnetkompass weiter als normal oder anders als erwartet, ablenkten. Es dauerte eine Weile bis man verstand, was genau die Ursache dieser Ablenkung war. Heute weiß man, dass ein Schiff, während seiner Bauphase, bedingt durch die permanente Induktion des Erdmagnetfeldes, ebenfalls einen permanenten Magnetismus entwickelt. Man spricht auch vom festen Magnetismus im Eisen. Nach dem Stapellauf eines Schiffes, ist das Schiff selber ein Magnet, welcher einen Einfluss auf den Magnetkompass ausübt. Erdmagnetfeld und Schiffsmagnetfeld stehen dabei in Konkurrenz.
Da in einem Schiff unterschiedliche Eisensorten verbaut werden und man grob sagen kann, je härter der Stahl desto fester der Magnetismus der sich in ihm bildet, hat ein Schiff Zonen mit festen, halbfesten und flüchtigem Magnetismus.
Die Summe dieser, die man kurz unter dem Schiffsmagnetismus zusammenfassen kann, führen zu der besagten Ablenkung.
Der Magnetkompass unterliegt also zum einen der Missweisung und zum anderen der Ablenkung. Beide Fehler zusammen beschreiben die Magnetkompassfehlweisung und damit den Winkel ziwschen Magnetkompass Nord und rechtweisend Nord.
Bei einer Kompassregulierung wird von einem speziell geschulten und zertifizierten Regulierer anhand von Analyseverfahren der feste, halbfeste und flüchtige Magnetismus des Schiffes geschätzt und dann kompensiert. Die Kunst besteht darin, wie gut ein Regulierer die Werte schätzen und im Anschluss durch setzen von Permanentmagneten und Weicheisenkorrktoren, diese kompensieren kann. Also den Fehler auf ein Minimalmaß zu reduzieren. Im Idealfall kann die Ablenkung gänzlich komenspiert werden.
Muss ich meinen Kompass kompensieren lassen? Reicht es nicht, wenn ich die Ablenkung kenne?
SOLAS Kapitel V, Regel 19, Paragraphen 2.1.1, 2.1.2, 2.1.3 und 2.2.1
Abgesehen von den rechtlichen Forderungen nach einer Kompensierung, wäre auch nicht ratsam mit einem unkompensierten Kompass zu fahren.